Viel Schönes dabei
Natürlich haben sich im Laufe der Jahre viele Aspekte im Projekt verändert. So wird immer wieder mal Neues integriert und Altes verworfen. Dabei ist jedoch die Kernidee immer dieselbe geblieben: Aktfotografie für all diejenigen, denen es bisher verwehrt blieb.
Es ist der 29. Juli, 2013.
Ich lebe und arbeite in Berlin. Die WG ist leer, meine Mitbewohner sind für 2 Wochen auf einer Tour in noch wärmere Gefilde. Und das zu einer Zeit, wo es selbst in unseren Breitengraden schon viel zu heiß ist. Allerdings bietet sich so auch die perfekte Gelegenheit, die ganze Wohnung als Location zu nutzen (nach Absprache, versteht sich).
Ich bin nun seit fast 4 Jahren als Aktfotograf unterwegs. Langsam habe ich mich daran gewöhnt, dass nicht nur ich, sondern auch andere Menschen diesen Aspekt als selbstverständlich annehmen. Und das Projekt wächst und gedeiht!
Es gesellen sich immer mehr Interessierte dazu und die ersten Modelle haben angefangen, Menschen aus ihrem Umfeld für die Idee zu begeistern. Die Anfänge dessen, was wir später als das „Botschafterinnen-Prinzip“ im Projekt bezeichnen werden. Ein wichtiger Punkt, denn damit wechselt die Bezeichnung für dieses Abenteuer offiziell von einem „Ich“ (Als Fotograf) zu einem „Wir“ (Als Gemeinschaft).
Dank einer Weiterbildung bin ich seit knapp einem Jahr dazu in der Lage, meine eigene Webseite zu programmieren und zu verwalten. Im Zuge dessen wird diese Thematik natürlich in die Freigabe-Vorlagen aufgenommen. Zum ersten Mal besteht für all jene Modelle, welche ohnehin Bilder freigeben möchten, die Möglichkeit, dies auch für unser offizielles Web-Portfolio zu tun!
Zu dieser Zeit glaube ich fest daran, das mit der Webseite der ganz große Durchbruch erfolgen wird. Schließlich sind wir jetzt ONLINE zu finden! Die Leute müssen zukünftig doch in Strömen zum Projekt finden! Ein Detail, welches später eher für Schmunzeln sorgen wird. Aber wo wären wir, ohne Naivität in den Anfängen.
Hobbymodelle oder semiprofessionelle Modelle spielen momentan keine Rolle. Die Menschen, mit denen ich arbeite, stehen alle zum ersten Mal für Aktfotos vor der Kamera. Viele von ihnen werden die Bilder privat nutzen, eines der wichtigen Zugeständnisse, die von Beginn an im Projekt gemacht wurden. Auch wenn wir selbstverständlich für jede Bildfreigabe stets dankbar sind (schließlich erleichtert es auch unsere Arbeit, wenn wir neuen Interessentinnen ein Portfolio präsentieren können), so bleibt das Recht darauf, die eigenen Bilder ausschließlich privat zu nutzen, die oberste Priorität.
Was unsere Modelle und Interessentinnen allesamt verbindet: ihre ursprüngliche Motivation. Der innewohnende Wunsch, sich im Bereich der Aktfotografie auszuprobieren. Selbst in diesen ersten 4 Jahren hatte ich auffällig oft Gespräche geführt, die mit demselben Satz endeten: "Darüber nachgedacht hatte ich ja auch schon … "
Auch die nächsten Jahre werden wir immer wieder feststellen: Den meisten Interessentinnen fehlt es an einer Möglichkeit, überhaupt Vertrauen in den Prozess zu gewinnen. Schließlich erwarten die meisten, gerade bei einem sensiblen Thema wie Aktfotografie, das ihre Bedenken ernst genommen und sie damit nicht allein gelassen werden. Entsprechend gibt es innerhalb des Projektes stets ein Höchstmaß an Bemühungen, alle Aspekte rund um das Erlebnis so angenehm wie möglich zu gestalten.
Diese Erkenntnisse formen das Projekt in seinen Grundzügen. Und in den nächsten Jahren wird, dank einer Vielzahl an Menschen mit wunderbaren Ideen und Einflüssen, daraus ein grandioses Kunstprojekt werden, welches niemals müde wird, neue Wege zu finden, für eben die Menschen da zu sein, welche genau danach gesucht haben.